Die Reimer Biogas GmbH & Co. KG betreibt zwei BHKWs bisher ohne Wärmenutzung. Die Wärmeenergie sollte für die Wärmeversorgung von Gebäuden im neuen Gewerbegebiet in Rantrum genutzt werden. Da die BHKWs schon existieren, sollte die Anbindung mit Heißwasser erfolgen. Eine gemeinsame Sitzung des Biogasanlagenbetreibers, der Betriebe im neuen Gewerbegebiet und des Bürgermeisters im Winter 2011 führt aufgrund unterschiedlicher Auffassungen bzgl. der Kostenbeteiligungen zu keinem Ergebnis.
15.12.2011 – Öffentliche Sitzung der Gemeindevertretung Rantrum. Unter Tagesordnungspunkt 3 "Bericht des Bürgermeisters" wird bezüglich des Anschlusses des neuen Gewerbegebietes berichtet, dass sich die Wärmenutzung durch die Biogasanlage von Helge Reimer erledigt hat. Es müssen neue Möglichkeiten gesucht werden. [nachzulesen in der Niederschrift über die 17. öffentliche Sitzung der Gemeindevertretung Rantrum]
Februar 2012 – Nachdem, laut Aussage des Biogasanlagenbetreibers Helge Reimer, es seit der Gemeinderatssitzung am 15.12.2011 von Seiten der Gemeinde keinen Kontakt mehr gab, reifte die Idee das alte Gewerbegebiet mit Fernwärme zu versorgen.
März 2012 – Eine Planung soll Aufschluss darüber geben, ob sich dieses Vorhaben für alle Beteiligten wirtschaftlich durchführen lässt. Die Betriebe im Mühlenberger Gewerbegebiet werden befragt, ob sie an einer Betreibergesellschaft teilnehmen wollen. Eine gewisse Anzahl an Interessenten ist nötig, damit sich die Nutzung rechnet.
15.03.2012 – Gründung und Gewerbeanmeldung der "Mühlenberger Fernwärmebetreibergesellschaft bR" durch sieben Mitglieder
24.03.2012 – Von unserer Gesellschaft wird ein Planer für die Vorplanung, Auslegung Hydraulik und Leitungsdimensionierung beauftragt.
Ende März – Abschluss eines Wärmeliefervorvertrages zwischen unserer Betreibergesellschaft und dem Biogasanlagenbetreiber Helge Reimer.
23.04.2012 – Erste Wärmeverbrauchshochrechnung unter Berücksichtigung zukünftiger Mitglieder und Gewerbebauten.
01.05.2012 – Zu erwartende Verbräuche und Anschlusswerte unseres Gewerbegebietes sind ermittelt.
14.06.2012 – Das Amt Nordsee-Treene bat um ein Gespräch. Laut der Gemeinde reicht die abzugebende Wärme der Biogasanlage für beide Gewerbegebiete und der Schule. Um der beiden unterschiedlichen Voraussetzungen (altes Gewerbegebiet nimmt vorhandene Heizungsanlagen als Notheizung / neues Gewerbegebiet braucht eine Notheizung die Heißwasser liefert) gerecht zu werden, wird folgende Lösung erarbeitet: Helge Reimer errichtet am Eintritt Gewerbegebiet Mühlenberg eine Übergabestation, überschüssige Wärme wird von der Mühlenberger Fernwärmebetreibergesellschaft bR an das neue Gewerbegebiet und der Schule abgegeben. Ob eine technische und rechtliche Umsetzung durchgeführt werden kann, soll umgehend geprüft und bestätigt werden.
02.07.2012 – Gesellschafterversammlung – es wird beschlossen, dass überschüssige Wärme ohne Kosten durch unsere Betreibergesellschaft abgegeben werden kann. Unser Planer wird mit der Ausarbeitung von Ausschreibungsunterlagen beauftragt. Der Gesellschaftervertrag sowie sämtliche Verträge der Betreibergesellschaft sollen juristisch begleitet und geprüft werden. Betont wird gegenüber allen beteiligten Personen (Amt, Gemeinde, Biogasanlagenbetreiber und Betreibergesellschaft), dass das Mühlenberger Gewerbegebiet vorrangig mit Wärmeenergie versorgt wird, da sich sonst die Investition der Ringleitung und Hausanschlussleitungen nicht rechnet.
23.07.2012 – Trassenführung und Auslegung Hydraulik liegen vor
07.08.2012 – Beim Amt Nordsee-Treene wird der Gestattungsvertrag beantragt. Alle notwendigen Unterlagen gehen per E-Mail zu.
13.08.2012 – Ausschreibungsunterlagen werden an Tiefbau-/und Rohrleitungsfirmen versandt.
30.08.2012 – Unterschriebener Gestattungsvertrag der Gemeinde Rantrum liegt vor.
30.08.2012 – Beauftragung des Maschinenrings Schleswig-Holstein Energy Pool GmbH & Co. KG zur Begleitung der KfW-Antragsstellung.
03.09.2012 – Juristisch geprüfter Gesellschaftsvertrag der Mühlenberger Fernwärmebetreibergesellschaft wird rechtsgültig.
03.09.2012 – KfW-Antrag wird gestellt.
19.10.2012 – KfW-Zuschüsse sind bewilligt.
29.10.2012 – Gesellschafterversammlung – es wird über den aktuellen Stand berichtet, Verträge werden unterzeichnet.
01.11.2012 – Verbindlicher Wärmeliefervertrag wird zwischen der Mühlenberger Fernwärmebetreibergesellschaft bR und Reimer Biogas GmbH & Co. KG geschlossen.
10.11.2012 – Eine Tiefbau- und Rohrleitungsbaufirma wird durch die Gesellschaft beauftragt mit den Baumaßnahmen zu beginnen
November/Dezember 2012 – Bau der Ringleitung, Angebote über Hausübergabestationen und Hausinstallationen werden eingeholt.
Anmerkungen:
Alle oben gemachten Angaben sind verbindlich, wurden per E-Mail versendet oder lassen sich schriftlich belegen. Wer aus der Gemeinde in unsere Unterlagen Einsicht nehmen möchte, kann das jederzeit nach Abstimmung eines Termins.
Jede Übergabestation der Mitglieder unserer Betreibergesellschaft erhält einen eingebauten Zähler. Somit können wir jederzeit Gerüchten vorbeugen, bei uns würde Wärme vergeudet oder rechtswidrig eingesetzt.
Unsere Gesellschafterversammlungen sind öffentlich. Jedes beteiligte Gemeindemitglied oder die Gemeinderatsmitglieder sind herzlich eingeladen sich bei uns über unser Vorhaben zu informieren. Leider wurden diese Angebote bisher nicht angenommen und stattdessen immer wieder falsche Gerüchte in die Welt gesetzt. Das hat uns bewogen hier in diesem Blog über die Sache sachlich und belegbar zu informieren.
Wir sind gewerbetreibende und zahlen nicht unerheblich Steuern. Als bekannt wurde, dass das neue Gewerbegebiet an eine kostengünstige Wärmeversorgung angeschlossen werden sollte, fragten wir uns schon, warum wir nicht in das Wärmekonzept eingebunden wurden, bzw. nicht einmal gefragt wurden, ob Interesse besteht, sich auch daran anzuschließen. Da zwischen dem neuen Gewerbegebiet/der Gemeinde und dem Biogasanalagenbetreiber über Monate keine Einigung erzielt werden konnte, eine Zusammenarbeit in einer Gemeindevertretersitzung ausgeschlossen wurde und dann sogar zwei Monate gar nicht miteinander gesprochen/verhandelt wurde, müssen wir uns nicht vorwerfen lassen unsere eigenen Interessen wahrzunehmen.
Da seit Planungsbeginn immer wieder Gerüchte gestreut werden, die in keiner Weise der Wahrheit entsprechen, entgegnen wir denen mit folgenden Maßnahmen:
- Beauftragung eines erfahrenen Planers
- Juristische Begleitung aller Vertragsvorgänge
- Transparenz durch öffentliche Sitzungen
- Transparenz durch zwingenden Wärmemengenzähler jedes einzelnen Mitglieds
- Transparenz durch diesen Blog
- Möglichkeit der Einsichtnahme in alle Verträge und in den bisherigen Schriftverkehr
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Lars Brodersen